Wie sich Spermien bewegen
Spermien sind etwa 0,06 Millimeter gross. Um bis zur Eizelle zu gelangen, müssen sie eine Strecke überwinden, die 2’500 Mal so lang ist wie sie. Verschiedene Faktoren ermöglichen die Fortbewegung.
Damit eine Eizelle befruchtet werden kann, müssen die Spermien bis in den Eileiter gelangen. Um sich fortbewegen zu können, sind die männlichen Geschlechtszellen mit einer proteinhaltigen Geissel ausgestattet.
Bei der Ejakulation wird die Samenflüssigkeit durch die Kontraktion der Prostata auf bis zu 17 km/h beschleunigt, sodass sie möglichst tief im Vaginalkanal eintritt. Von hier aus müssen die Spermien durch den Gebärmutterhalskanal und die Gebärmutter bis zum Eileiter gelangen. Dieser Weg ist etwa 15 Zentimeter lang, erfolgreiche Spermien legen ihn in zwei bis zehn Minuten zurück.
Der männliche Samen besteht zu 90 Prozent aus einem alkalischen Sekret, das den sauren pH-Wert der Vagina senkt, sodass die Spermien überleben können. In dem Sekret ist Fruktose enthalten, aus der die Spermien die Energie für ihre Bewegung gewinnen. Im Samen befinden sich ausserdem verschiedene Prostagladine. Diese Hormone regen die Muskelkontraktion der Gebärmutter an und fördern so die Bewegung (Motilität) der Spermien.
Dennoch erreichen nicht alle Spermien ihr Ziel: Pro Ejakulation werden etwa zwei bis sechs Milliliter Samenflüssigkeit ausgestossen, in der sich 35 bis 200 Millionen Spermien pro Milliliter befinden. Nur etwa 300 von ihnen erreichen die Eizelle.
Befinden sich weniger als 20 Millionen Spermien in einem Milliliter Samen, gilt der Mann als unfruchtbar. Auch sollten mindestens 30 Prozent der Spermien normal beweglich sein. Die Spermienproduktion dauert etwa 72 Tage. Wer in dieser Zeit auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Sport achtet und Risikofaktoren wie Rauchen, Stress, Hitzestau und zu enge Kleidung vermeidet, kann die Neubildung von Spermien positiv beeinflussen.